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Modul Forschen und Präsentieren in wissenschaftlichen Kontexten
Die Kunst sich selbst zu tragen - Fridas Kleiderschrank
Frida Kahlo gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie steht exemplarisch für
die Verbindung von persönlicher Erfahrung, politischer Haltung und ästhetischem Ausdruck. Ihre Werke, ihre
Biografie und ihr außergewöhnlicher Kleidungsstil machen sie zu einer herausragenden Figur kultureller Identität und künstlerischer Selbstinszenierung. Diese Vielschichtigkeit eröffnet vielfältige Zugänge, insbesondere im Bereich der gestalterischen Bildung. In diesem Kontext wurde im Textilen Gestalten ein zweisemestriges Projektseminar im Rahmen des Moduls Forschen und Präsentieren in wissenschaftlichen
Kontexten durchgeführt. Im Zentrum des Moduls stand die Auseinandersetzung mit Frida Kahlo hinsichtlich ihrer modischen Selbstinszenierung, verbunden mit wissenschaftlicher Recherche, textilgestalterischer Arbeit und der Konzeption einer Ausstellung. Die Studierenden entwickelten im Verlauf der beiden Seminare unter der Leitung von Lesley-Ann Baldwin und Christine Löbbers eine Ausstellung mit dem Titel "Die Kunst, sich selbst zu tragen: Fridas Kleiderschrank".
Weitere Informationen: Lesley-Ann Baldwin, lesley-ann.baldwin@uni-osnabrueck.de; Christine Löbbers, christine.loebbers@uni-osnabrueck.de
Grafik: Luzia Meyer-Rohen, Lesley-Ann Baldwin.
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Modul Forschen und Präsentieren in wissenschaftlichen Kontexten
Der vestimentäre Code der Jogginghose
Das Bild der Jogginghose und ihrer Träger:innen hinterfragten Studierende des Textilen Gestaltens in einem
Seminar unter der Leitung von Reiner Wolf. Dabei zeigte sich, dass die Jogginghose in den vergangenen Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht hat. Immer mehr Menschen tragen sie nicht nur zu Hause oder beim Sport, sondern in der Öffentlichkeit, beim Einkaufen oder am Arbeitsplatz. Für viele ist sie zum festen Teil der Garderobe geworden. Die Bedeutungen, mit denen sich dieses Textil aufladen lässt, macht die Jogginghose zu einem Medium der Selbstdarstellung - und zu einem spannenden Objekt für ein Seminar zu vestimentären Codes.
Weitere Informationen: Bärbel Schmidt, baerbel.schmidt@uni-osnabrueck.de
Foto: Reiner Wolf.
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Modul Forschen und Präsentieren in wissenschaftlichen Kontexten
Allgemeines und Ablauf:
Beim Modul Forschen und Präsentieren in wissenschaftlichen Kontexten geht es um folgende Qualifzierungsziele: Wissenschaftliche Aufarbeitung und Präsentation von Forschungsergebnissen in Form von Ausstellungen, Präsentationen oder Publikationen, wissenschaftliches Erschließen komplexer Sachverhalte, Auseinandersetzung mit Quellen und Forschungsliteratur sowie deren kritische Bewertung und Klassifizierung, Ausstellungsmanagement und kuratorische Praxis. Zu den Inhalten gehören zentrale Themen des Fachgebietes, etwa Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Gender, Transkulturalität, Migration, Textilkunst, Smart-Textiles, aktuelle und vergangene Moden etc.; die Entwicklung eines Ausstellungskonzeptes (einzeln oder in Kleingruppen), Ausstellungsdesign und -management, Museumspädagogik; die wissenschaftliche Erarbeitung eines Themas, Zusammenstellung geeigneter Exponate, Erstellung von Ausstellungstexten und Objektbeschriftungen; Öffentlichkeitsarbeit und Gestaltung, Redaktion und Lektorat sowie Auf- und Abbau der Ausstellung.
Angebotsturnus: Beginn jedes Sommersemesters, Fortsetzung im Wintersemester.
Erster Modul-Durchlauf: DRESSED – Rom Macht Mode. Kooperationsprojekt mit dem Museum Kalkriese
Die Ausstellung DRESSED präsentiert die Kooperation des Textilen Gestaltens mit dem Museum Kalkriese. Bei der Zusammenarbeit ging es um Fragen wie: Was waren beliebte Kleidungsstücke der Römer und Römerinnen? Welche Kleidungsattribute verliehen Macht und Status? Welche Materialien und textilen Techniken kamen zum Einsatz? Das sich über zwei Semester erstreckende Projekt ist der erste Durchgang des Moduls Forschen und Präsentieren in wissenschaftlichen Kontexten nach der neuen Prüfungsordnung (2021) in der Lehramtsausbildung Textiles Gestalten. Ziel des Moduls ist es, den Studierenden anhand praktischer Beispiele die wissenschaftliche Aufarbeitung von Forschungsfragen in Form von Ausstellungen, Präsentationen oder Publikationen zu ermöglichen, um so die notwendigen theoretischen, praktischen und sozialen Kompetenzen für den späteren Berufsalltag zu erlangen. In der Vorbereitung arbeiteten die Studierenden zu den Themen Mode und Nachhaltigkeit im alten Rom, insbesondere während der Ära des Kaisers Augustus. Die Intention war es, die vestimentäre Vergangenheit dieser Zeit mit all ihrem Facettenreichtum zu untersuchen. Dazu gehörten Forschungsfragen nach den römischen Moden, dem Modeverhalten, der Produktion, der Nachhaltigkeit, dem Handel sowie den Sitten und Gebräuchen. Gleichzeitig sollten Möglichkeiten für eine nachhaltigere Modeindustrie in unserer Gegenwart erkundet werden. Die Erkenntnisse sollten über die akademische Welt hinaus für die Öffentlichkeit in einer Ausstellung präsentiert werden. Die Ausstellung DRESSED vermittelt einen Eindruck davon, wie die Zusammenarbeit mit dem Museum Kalkriese den Studierenden spannende praktische Einblicke in die museale Forschungs- und Vermittlungsarbeit bot, gleichzeitig aber auch, welchen Einfluss die Lernenden auf die museale Vermittlung ihrer Erkenntnisse genommen haben und wie das Museum von der Zusammenarbeit profitiert hat. Unterstützung erhielten die am Projekt beteiligten Studierenden von Studienkolleg:innen, die aufgrund ihres Interesses an der Anfertigung der textilen Ausstellungsobjekte mitgearbeitet haben und von drei textilbegeisterten Osnabrücker Bürgerinnen. Die Koordination der Anfertigung der zahlreichen Textilobjekte wie Tuniken, Togen oder Stolas lag in den Händen der Textildozentin Christine Löbbers, die selber ebenfalls am Nähprozess beteiligt war. Im Team aus Studierenden und Lehrenden des Textilen Gestaltens wurde für die Ausstellung genäht, gefärbt, filmisch dokumentiert und für den Aufbau präpariert. Der Tischlermeister der Universität Osnabrück, Jürgen Menkhaus, erstellte in enger Abstimmung mit dem Museum einen funktionsfähigen Gewichtswebstuhl, der eines der Highlights in der Ausstellung ist. Allen Beteiligten seitens der Universität und des Museums sei an dieser Stelle ein großer Dank ausgesprochen, ihre Unterstützung hat die Realisierung des ambitionierten Vorhabens ermöglicht. Die Sonderausstellung DRESSED – Rom Macht Mode ist bis zum 24.11.2024 im Museum Kalkriese zu sehen.
Die taz berichtet über die Ausstellung: „‚Dressed‘ ist eine der ungewöhnlichsten und zugleich gelungensten Ausstellungen, die dieses Haus in den vergangenen Jahren gezeigt hat. (…) Eine kühne Mischung. Dass sie gelingt, ist auch dem Fachbereich Textiles Gestalten der Universität Osnabrück zu verdanken, der mitgestaltet hat, Politbotschaften inklusive.“ taz.de/!6018898/
Weitere Informationen: Prof.in Dr.in Bärbel Schmidt.
Fotos: Bärbel Schmidt.
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